Jeder, der sich damit konfrontiert sieht, plötzlich Erwachsenenwindeln tragen zu müssen wird mit Scham zu kämpfen haben. Viele Betroffene versuchen zuerst alles, um das zu vermeiden. Manche gehen ständig auf die Toilette, manche versuchen mit dünnen Einlagen entgegenzuwirken oder trinken einfach viel weniger.
Irgendwann kommt dann der Moment, wo man das erste Mal in einer Apotheke ein Packung Windeln kauft.
Erfahrungsbericht eines Betroffenen
Viele, die in der gleichen Situation waren, können es vielleicht nachempfinden, wie beschämend man sich fühlt, wenn man das erste Mal Erwachsenenwindeln kaufen muss. Ich bin also in eine Apotheke und habe danach gefragt. Womit ich nicht gerechnet habe, war dass keine Packung vorrätig war und die Windeln erst hätten bestellt werden müssen. Da ich Angst hatte, meinen Namen angeben zu müssen, habe ich gesagt ich brauche sie gleich.
So musste ich aber das ganze nochmals in einer zweiten Apotheke durchleben. Zum Glück war hier ein kleiner Vorrat auf Lager. Trotzdem war es extrem Unangenehm, weil mich die nette Dame ausfrage, ob ich wirklich diese „Pampers“ will oder nicht doch lieber Pull-Ups möchte. Ausführlich musste ich erklären, dass ich diese bereits aus dem DM gekauft und probiert habe und nicht damit zufrieden war. Dann habe ich eine Packung Tena Slip bekommen.
Erwachsenenwindeln anlegen
Am Abend war es dann Zeit die Windel anzulegen. Viele Internetseiten empfehlen, die Windel zuerst gut zu falten und zuerst die unteren Taps zuzukleben. Diese Technik hat beim Anlegen sehr gut funktioniert.

Die erste Nacht konnte ich kaum schlafen. Es gelang mir zwar, die Blase zu entspannen und nicht mehr aufstehen zu müssen. Die Nässe wurde zunehmend unangenehm und die Nervosität haben nicht zum Einschlafen beigetragen.
Wann gewöhnt man sich an Erwachsenenwindeln?
Die ersten Nächte waren für mich sehr hart. Die Windel zwischen den Beinen war sehr unangenehm.
jedes Mal, wenn etwas Urin ausgeronnen ist, kam ein Gefühl der Verzweiflung in mir hoch.
Ich denke, es vergingen etwa 4 bis 5 Tage, bis ich das erste Mal in einer Erwachsenenwindel durchschlafen konnte. Das war aber keineswegs dann immer so und von einer Gewöhnung an die Windeln war ich sicher noch weit weg.
Irgendwann wird das Windeln-Wechseln dann doch zu einem festen Bestandteil des Alltags. Nach 3 Wochen hat sich eine Routine eingestellt und man greift am Morgen nach der Dusche schon automatisch zu einer frischen Windel, ohne sich grossartig Gedanken zu machen.
Immer mehr kommt man dann in Situationen, in denen es besonders unangenehm ist, wenn man eine Windel tragen muss. Sport oder ein Arztbesuch sind zwei Beispiele dafür. Nach einigen Begegnungen tritt auch hier ein Gewöhnungseffekt ein, und die Nervosität nimmt deutlich ab.
Windeln verstecken?
Egal wie sehr man sich anstrengt, früher oder später werden Menschen um einen herum von der Inkontinenz erfahren (müssen). Lebensgefährten, Freunde, Arbeitskollegen oder Sportkameraden – irgendwann wird jemand eine Windel sehen. Oft stellen Freunde keine Fragen. Manchmal wird man nicht drum herumkommen, das Problem zu erklären.
Darum kann es in eigenen Fällen sinnvoll sein, proaktiv ausgewählte Personen zu informieren.