Ein entscheidender Schritt, um wieder ins Leben zu finden, sich nicht dauernd Einzuschränken und mit der erfolgreichen Behandlung von Inkontinenz beginnen zu können, ist die Tatsache zu akzeptieren.

Bei mir hat es sehr lange gedauert. Ein Grund dafür war sicher auch, dass die Inkontinenz bei mir Phasenweise auftrat und ich zwischendurch wochenlang, oder sogar über Monate hinweg, beschwerdefrei war.

Nach einer längeren Phase von etwa 3 Monaten, in denen mich die Blasenschwäche ununterbrochen quälte, habe ich es nach Langem endlich geschafft, zu akzeptiere, dass ich Inkontinent bin.

Auch wenn das Akzeptieren ein wichtiger Schritt ist, die Belastung der Krankheit zu reduzieren, geht damit noch ein viel wichtigerer Aspekt einher.

Nachdem ich mich mit der Erkrankung identifiziert hatte, konnte ich mich auch auf die Behandlung fokussieren. Solange ich der Meinung war, das geht schon wieder weg, ich muss nur fester üben, habe ich mich nicht mit den Behandlungsmöglichkeiten auseinandergesetzt.

Erst nachdem ich den Zustand akzeptiert hatte, konnte ich mich um geeignet Methoden zur Verbesserung meiner Situation kümmern.

Ein zweiter Aspekt, den mir viele andere Betroffene bestätigt haben, ist dass die Angst vor Unfällen selbst ein enormer Stressfaktor ist. Die ständige Angst, es könnte etwas in die Hose gehen, die Angst, dass jemand etwas von der Inkontinenz merkt, alles belastende Faktoren, die die Situation noch schlimmer machen.

Was hat sich für mich geändert?

Nachdem ich es geschafft hatte, zu akzeptieren, dass die Inkontinenz nicht einfach wieder verschwindet, hat sich mein Leben zum positiven Entwickelt. Endlich haben sich meine Gedanken nicht mehr Tag und Nacht ausschließlich um meine Blase gedreht. Ich konnte wieder aktiv am Leben teilhaben. Das wichtigste jedoch, ich konnte mich endlich einer erfolgsversprechenden Behandlung widmen, da mir klar wurde, das ist notwendig.